Der Hafen von Palma auf Mallora steht vor einer umfassenden Neugestaltung, die darauf abzielt, ihn stärker in das Stadtbild zu integrieren und seine Funktionalität zu verbessern.
Die Hafenbehörde der Balearen hat einen ambitionierten Masterplan mit einer Investition von 240 Millionen Euro vorgestellt, der in mehreren Phasen bis 2036 umgesetzt werden soll. Dieser Plan, der sich über rund 400.000 Quadratmeter erstreckt, ist das Ergebnis von Konsultationen mit über 60 Akteuren aus Wirtschaft, Gesellschaft und Institutionen.
Die architektonische Gestaltung wird im Sommer 2026 durch einen internationalen Designwettbewerb bestimmt. Ziel ist es, den Hafen nicht nur funktionaler, sondern auch zugänglicher und lebenswerter zu gestalten, wobei Nachhaltigkeit, Innovation und die Integration von Hafen und Stadt im Vordergrund stehen.
Der Hafen soll weiterhin ein wirtschaftlicher Motor bleiben, aber gleichzeitig eine stärkere öffentliche Funktion erhalten. Ein Schlüsselelement des Plans ist die Verlagerung von Werften und der nautischen Industrie zum Dique del Oeste, einem Sektor, der etwa 800 Unternehmen umfasst, rund 5.000 Menschen beschäftigt und einen Jahresumsatz von 1,1 Milliarden Euro generiert. Auch der Kreuzfahrtverkehr wird am Muelle de Poniente konzentriert, während Fähren zum Dique del Oeste und zu den Hafendocks von Poniente und Pelaires verlegt werden.
Diese Verlagerungen schaffen erheblich mehr Platz auf der Stadtseite des Hafens, der für die Einwohner und Besucher von Palma zugänglich gemacht werden soll. Es entstehen über 55.000 Quadratmeter neue Grünflächen und öffentlicher Raum, ergänzt durch Bereiche für Erholung, Kultur und soziale Aktivitäten. Der Autoverkehr wird in diesen Zonen so weit wie möglich reduziert. Eine große Grünzone, die als Klimareservoir dienen soll, wird mit Wanderwegen, Wasserflächen und Ruheplätzen ausgestattet, um während heißer Sommer für Abkühlung zu sorgen.
Ein weiteres wichtiges Element ist die Rekonstruktion des historischen Moll de la Riba, der 1965 abgerissen wurde. Der ehemalige Hafenkopf wird Stein für Stein wieder aufgebaut und als Promenade dienen. Auch der ursprüngliche Leuchtturm wird an das Ende des neuen Piers versetzt. In der Umgebung des Contramuelle Mollet entsteht ein neues Schifffahrtsmuseum, und in der Nähe der Lonja und der Fischereigenossenschaft wird eine öffentliche Parkgarage unterirdisch gebaut. Zwischen Moll Vell und dem kommerziellen Werftbereich wird ein Cluster für Bildung und Innovation geschaffen, mit einem Zentrum für nautische und fischereiliche Ausbildung, dem Balearischen Ozeanographischen Zentrum (SOCIB), einem Gebäude für nautische Innovation und einem Zentrum für Wissenstransfer.
Am neuen Moll de la Riba wird die städtische Segelschule mit direktem Zugang zum Meer realisiert, die auch als Trainingszentrum für Wettkampfsegler und Kajakfahrer dienen soll. Der Masterplan sieht keine zusätzliche Landgewinnung im Meer vor, mit Ausnahme der Fußgängerbrücke bei der zukünftigen Segelschule.
Die Ausschreibung für den Entwurf wurde bereits gestartet, und fünf ausgewählte Büros werden technische und finanzielle Vorschläge ausarbeiten. Der endgültige Entwurf soll vor dem Sommer 2026 fertig sein. Die gute Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde und der Hafenbehörde wurde betont, und das Projekt wird als wichtiger Moment für Palma angesehen, in dem Hafen und Stadt wieder miteinander verbunden werden und der öffentliche Raum in den Mittelpunkt rückt.
Quelle: Agenturen




